NUR ICH, MEIN RUCKSACK UND DIE WILDNIS
2018 kündigte ich meinen Job und meine Wohnung und traf die Entscheidung, neu anzufangen. Ich wollte laufen, egal wohin mich das Leben führte. Ich wollte meine Füße in den heißen, roten Sand der Wüste vergraben und mich freiwillig den Extremen des Klimas, der Hitze und Wasserknappheit aussetzen, um aus alten Strukturen auszubrechen und den Sinn in den kleinen Dingen zu finden. Ich wollte mich auf das Wesentliche konzentrieren.
Mein Zelt war mein zu Hause und in meinem Rucksack trug ich alles, was ich zum Überleben benötigte. Wer zu viel mitschleppt, wird nicht weit kommen, denn nicht nur das Gehen langer Streckenabschnitte zwingt mich zur Reduktion. Die Trockenheit und Landschaft duldet nichts Überflüssiges. Man fängt an, das zum Leben Notwendige von den alltäglichen Begierden zu unterscheiden!
Die Erfahrung, alleine und nur mit meinem Rucksack in der Wildnis auf mich selbst gestellt zu sein, hat nicht nur meinen bewussten Umgang zu den Dingen und zum eigenen Leben verändert, sondern auch nachhaltig meine Lebensweise beeinflusst. Meine Reduzierung war meine Optimierung der Freiheit. Ich hab mein Leben umgestellt, lange bevor ich ins Tiny House gezogen bin.